Fake News, Social Media, große Schlagzeilen – aber wie funktioniert Journalismus eigentlich wirklich? Genau das können Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 22 Jahren aus dem gesamten Ruhrgebiet in der Herbstakademie im Journalistenzentrum Herne herausfinden.
Fake News, Social Media, große Schlagzeilen – aber wie funktioniert Journalismus eigentlich wirklich? Genau das können 25 Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 22 Jahren aus dem gesamten Ruhrgebiet in der Herbstakademie im Journalistenzentrum Herne herausfinden. Vom 20. bis 24. Oktober 2025 (zweite Woche der Herbstferien in NRW) haben sie die Chance, eine Woche lang wie echte Reporter*innen zu arbeiten und dabei von Profis zu lernen. Dank der Förderung durch die RAG-Stiftung ist die Akademie für alle Teilnehmenden kostenfrei.
Im Mittelpunkt der Akademie stehen praxisnahe Einblicke in den Journalismus. Die jungen Menschen lernen, wie Nachrichten entstehen, wie man Falschnachrichten entlarvt, welche Rolle Pressefreiheit für eine Demokratie spielt – und sie können selbst journalistisch arbeiten. Ziel ist es, Jugendliche zu befähigen, Informationen kritisch zu hinterfragen und sie zu motivieren, sich selbst für Demokratie und Medienvielfalt stark zu machen.
Warum eine Akademie für Journalismus?
Gerade in Zeiten von Fake News, Verschwörungserzählungen und zunehmender Polarisierung wird deutlich, wie wichtig Medienkompetenz ist. Junge Menschen sollen lernen, Fakten von Meinungen zu unterscheiden, Quellen kritisch zu prüfen und die Bedeutung von Pressefreiheit wertzuschätzen. Die Herbstakademie knüpft hier an und macht erfahrbar, wie Journalistinnen und Journalisten arbeiten – von der Recherche bis zur Veröffentlichung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema Vielfalt: Medien brauchen unterschiedliche Perspektiven. Daher richtet sich das Angebot auch gezielt an Jugendliche aus sozio-ökonomisch benachteiligten Familien und an junge Menschen mit Migrationsgeschichte.
Sie bringen wertvolle Erfahrungen und Sichtweisen mit, die in Redaktionen bislang oft unterrepräsentiert sind. Die Anmeldung erfolgt über
https://akademie.journalistenzentrum-herne.de
Programm der Herbstakademie (20.–24. Oktober, täglich 10–16 Uhr):
• Tag 1: Was macht professionellen Journalismus aus? Einführung in die Medienwelt: Die Jugendlichen lernen die Grundlagen journalistischen Arbeitens kennen und üben Recherche an praktischen Beispielen – etwa zur Geschichte des Ruhrgebiets.
• Tag 2: Vom Geschehnis zur Geschichte – Nachrichten & Fotografie Wie wird aus einem Ereignis eine Nachricht? Mit den klassischen W-Fragen verfassen die Teilnehmenden eigene News-Texte. Ergänzt wird dies durch Fotografieübungen im Shamrockpark: Wie wirken Perspektiven und Bildausschnitte?
• Tag 3: Ist es echt oder sind es Fake News? Anhand praktischer Beispiele werden die Mechanismen von Desinformation sichtbar gemacht. Mit Checklisten und KI-Tools lernen die Jugendlichen, Inhalte kritisch zu prüfen – und experimentieren gleichzeitig kreativ mit Medienproduktion.
• Tag 4: Geschichten für die Ohren – Podcasting Artikulation, aktives Zuhören und das richtige Stellen von Fragen stehen im Mittelpunkt. Die Jugendlichen nehmen in Kleingruppen eigene Podcasts zu Themen wie Freizeit, Identität oder Herkunft auf und analysieren diese anschließend gemeinsam.
• Tag 5: Visuelles Storytelling mit Hochkant-Videos Mit Smartphones produzieren die Teilnehmenden journalistische Reels und TikToks. Während einer Exkursion ins Deutsche Bergbau-Museum Bochum setzen sie die „Fiveshot-Technik“ ein und lernen, Videos zu schneiden und zu vertonen.
Pädagogisches Konzept & Betreuung
Die Herbstakademie wird von einem Team aus erfahrenen Journalistinnen und
Journalisten sowie Medienpädagog*innen begleitet. Ein Betreuungsschlüssel von 1,5:10 sorgt dafür, dass individuelle Förderung und enge Begleitung möglich sind.
Reflexionsrunden und Online-Feedback-Bögen stellen sicher, dass die Jugendlichen ihre Erfahrungen einordnen und die Woche nachhaltig wirkt.
Teilnahmebedingungen & Verpflegung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Akademie richtet sich an 25 Jugendliche aus Herne
und dem Ruhrgebiet. Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Morgens gibt es einen Frühstückssnack, mittags ein warmes Essen mit Dessert (auch vegetarisch/vegan), dazu stehen ganztägig Wasser, Kaffee, Tee und weitere Snacks und Obst bereit.
Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt über https://akademie.journalistenzentrum-herne.de
Da die Plätze begrenzt sind, wird um frühzeitige Anmeldung gebeten. Wer kurzfristig verhindert ist, soll sich bitte abmelden, damit andere Interessierte teilnehmen können.
Hintergrund: Strukturwandel & Demokratie
Das Ruhrgebiet steht wie kaum eine andere Region für gesellschaftlichen Wandel. Vom
Steinkohlenbergbau bis zum Strukturwandel lassen sich hier beispielhaft Entwicklungen nachvollziehen, die Demokratie, Wirtschaft und Gesellschaft prägen. Die Herbstakademie nutzt diese Kontexte, um Jugendlichen verständlich zu machen, wie eng Medien, Geschichte und Demokratie miteinander verbunden sind.
Perspektive: Mehr Akademien auch für Schulen
In Zukunft soll das Angebot mehrmals im Jahr in Kooperation mit Schulen stattfinden – beispielsweise als Projektwoche im Rahmen der politischen und/oder medialen Bildung. Schulen, die Interesse haben, können sich direkt an das Journalistenzentrum Herne wenden, um eine Zusammenarbeit zu besprechen.
Über die RAG-Stiftung
Die privatrechtliche RAG-Stiftung wurde 2007 gegründet. Seit Anfang 2019 übernimmt
sie die Finanzierung der sogenannten Ewigkeitsaufgaben des deutschen Steinkohlenbergbaus an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren. Mit zahlreichen Projekten in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur setzt die Stiftung zudem positive Signale in den ehemaligen Bergbauregionen. Weitere Informationen zur RAG-Stiftung finden Sie unter www.rag-stiftung.de
Kontakt für Rückfragen:
Journalistenzentrum Herne Ansprechpartner: Arne Pöhnert E-Mail: poehnert@journalistenzentrum-herne.de Telefon: 02323 / 227530 Mobil: 0178 / 1866645