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Alles auf Anfang

Alles auf Anfang

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Dr. Ramona Vauseweh

Größer, moderner, inklusiver: im Neubau der Dorstener Werkstatt hat die Arbeit begonnen.

Im Oktober 2018 hatte ein, durch einen technischen Defekt ausgelöster Brand Gebäude der Recklinghäuser Werkstätten am Standort Dorsten zerstört. „Die Beschäftigten wurden für die Übergangszeit auf drei Standorte verteilt“, erklärt Julien Corzilius, Leiter der Dorstener Werkstatt, „so konnten wir unterstützt von der Stadt Dorsten zeitnah einen neuen Arbeitsplatz bieten.“ Als eine der größten Arbeitgeberinnen der Stadt beschäftigt die Dorstener Werkstatt 270 Menschen mit Behinderung und 40 Mitarbeitende. Nun ist der Nachfolgebau fertiggestellt, der Grundstein von 1984 mit einer aktuellen Jahreszahl versehen und ins neue verglaste Foyer verlegt. Die komplette Belegschaft ist wieder im Gewerbegebiet Diemker Heide vereint. „Das ist viel cooler“, da sind sich alle einig. „Es ist gut, dass alle wieder vereint sind“, bestätigt Katrin K. Die 39-Jährige ist in den Arbeitsfördergruppen tätig, verpackt dort Eisenwaren und stellt Einzelteile zu Produktgruppen zusammen: „Mein neuerGruppenraum ist klasse“, findet sie. Ebenfalls super: „Der neue Konferenzraum“, so Sven Jendhoff. Er gehört zum Hauswirtschafts-Team, das den Speisesaal in Schuss hält und sich mit um die Speiseversorgung am Standort kümmert. „Wir haben jetzt mehr zu tun“, freut sich der 46-Jährige.

Kaffee und Kicker

Den Beschäftigten gefällt ihr neues Arbeitsumfeld: „Viel Platz, hohe Decken, große Fenster und viel Sonne – das ist viel besser als die Räume vorher.“ Dazu Komfort, durch den die Arbeit noch mehr Spaß macht. Stephan Bartnik aus der Montage freut sich nicht nur über den neuen Kaffeeautomat: „Am besten finde ich den Riesen-Kicker im Speisesaal.“ Der 38-jährige bringt auf den Punkt, was der Belegschaft am meisten bedeutet: „Man trifft Leute wieder, die man lange nicht mehr gesehen hat.“ „Wir arbeiten größtenteils mit regionalen Firmen zusammen“, betont Julien Corzilius, „die umgebenden Unternehmen schätzen uns als Partnerin.“ Umso wichtiger sei es, direkt im Industriegebiet präsent zu sein. Der Neubau sei gut 300 Quadratmeter größer und bringe viele positive Veränderungen. „Die neue Werkstatt ist komplett barrierefrei“, führt der Maschinenbauingenieur aus, „angefangen von taktilen Signalen auf dem Boden für Sehbehinderte und vergrößerten Sanitärbereichen für Rollstuhlfahrer bis hin zu Pflegebädern für schwerbehinderte Menschen.“ Die funktionale Architektur lasse es zu, sich auf Veränderungen in der Zukunft einzustellen. Ans Klima wurde ebenfalls gedacht: Photovoltaik-Anlagen, kontrollierte Lüftung und Luft-Wärme-Pumpen machen den Bau zu einem Niedrigstenergie-Gebäude.

"Die neue Werkstatt ist komplett barrierefrei." - Julien Corzilius Leiter der Dorstener Werkstatt

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