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Mit Kanonen auf Gänseblümchen
Foto: Lisa Haselbach

Mit Kanonen auf Gänseblümchen

Lesedauer: ca. 1 Min. | Text: _Redaktion _RDN

Kalinka erlebt schon ihr ganzes Leben lang Musik. Aufgewachsen in Südafrika war die heute 31-jährige Sängerin der Slaughtering Daisies aus Dorsten von Melodien und Instrumenten umgeben.

In der Familie und im Freundeskreis wurde so regelmäßig musiziert wie in einem alten DisneyFilm, jede Party wurde zum spontanen Konzert. Mit 14 Jahren stand sie zum ersten Mal auf der großen Bühne. Begleitet von zwei ihrer fünf Schwestern spielte sie endlich ihre eigene Musik vor Publikum. Seither haben sich zwei Rituale entwickelt: ein Shot Whiskey vor dem Gig und barfuß spielen auf der Bühne. Das Lampenfieber ist sie damit noch nicht losgeworden, geschadet hat es aber auch nicht. Es war die Liebe, die Kalinka vor sieben Jahren auf verschlungenen Wegen nach Dorsten führte. Vieles hat sich seitdem in  ihrem Leben verändert, doch ihr musikalisches Schaffen ist eine Konstante geblieben. Der Deckname für ihre Kunst lautet Slaughtering Daisies. Wenn man Kalinka singen und klimpern hört, ist ein Gefühl so sicher wie ein Banktresor: unbändige Melancholie. Mal mit verletzlich gehauchten Phrasen, mal mit rauem Schrei schleudert Kalinka uns ihre Weigerung entgegen, mit ihrem Innersten allein zu leben. Sie nimmt uns mit in Momente, die sie mitgenommen haben und schafft es mit eindringlichen Gitarrenmelodien eine Stimmung zu erzeugen, die an Bands wie Bon Iver oder Angus & Julia Stone erinnert.

Mehr Wut

Privat hört sie viel Jazz, Folk, Grunge und Oldies wie Leonard Cohen. Diese Einflüsse blitzen in ihrem Songwriting immer wieder auf. Wer also hofft, auf die übliche PopFormel StropheBridge Refrain in endloser Wiederholung zu treffen, sieht sich enttäuscht. Insgesamt erleben wir gefühlvolle Singer-Songwriter-Musik, die Eindruck hinterlässt – der Soundtrack für einen Spaziergang durch den Laubwald im Herbst oder einen heißen Glühwein im deutschen Winter. In Zukunft soll sich in die Klänge aus dem Hause Slaughtering Daisies etwas mehr Wut mischen. Am akustischen Stil soll sich aber nichts ändern. „Ich hatte in letzter Zeit viele Gründe wütend zu sein – warum sollte ich das nicht in meiner Musik ausdrücken?“, fragt die Sängerin lachend. Wir sind gespannt, was uns erwartet.

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