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„Ich brenne für Dorsten“
Markus Mucha

„Ich brenne für Dorsten“

Lesedauer: ca. 3 Min. | Text: Jana Leygraf

Titelfoto: Markus Mucha

Bürgermeister Tobias Stockhoff möchte auch in seiner zweiten Amtszeit vieles in der Stadt bewegen.

Sie wurden in Ihrer zweiten Amtszeit mit 76,9 Prozent wiedergewählt. Das ist ein starkes Ergebnis. Wie gehen Sie mit dieser sicherlich hohen Erwartungshaltung um?

Mit diesem tollen Ergebnis habe ich überhaupt nicht gerechnet. Natürlich ist es auch eine Bürde, denn eine Wahl ist auch
immer ein Vertrauensvorschuss. Ich glaube allerdings, dass die Menschen in Dorsten wissen, dass ich zwar nicht jede Entscheidung so treffen kann, wie sie sich das wünschen – aber, dass ich hart für diese Stadt arbeite, weil es eben auch meine Stadt ist, in der ich aufgewachsen bin, in der ich gut vernetzt bin und in der ich mich wohlfühle. Ich glaube, man nimmt es mir ab, dass ich wirklich, wenn es sein muss auch 24 Stunden am Tag, für Dorsten brenne. Und das ist ein Punkt, den ich auch für die nächsten fünf Jahre zusichern kann.

Was sind in Dorsten die wichtigsten Infrastrukturprojekte, die aus Ihrer Sicht angegangen werden müssen?

Es sind in Dorsten gerade viele Dinge im Bau bzw. im Umbau: Dazu gehört unser Bürgerpark Maria Lindenhof, der Schölzbach- Bereich in der Innenstadt, unser Bahnhof, der Bürgerbahnhof werden soll und die Sanierung von Schulen, wie beispielsweise aktuell die Sanierung der Grünen Schule in Wulfen-Barkenberg. Ein anderes wichtiges Thema ist das Mobilitätskonzept, das wir gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickeln möchten. Es gilt etwa die spannenden Fragen zu beantworten, welche Priorität den verschiedenen Verkehrsmitteln zukünftig eingeräumt wird. Ich wünsche mir eine intensive Diskussion im Rat und mit der Bürgerschaft – aber auch innerhalb der Bürgerschaft. Die eine Antwort wird es für Dorsten dabei nicht geben. Es wird eher eine Antwort für den ländlichen und eine für den urbanen Bereich geben. Ein spannender Ansatz ist aber, dass es neben dem Auto mindestens eine Alternative geben muss. Das kann z. B. der ÖPNV-Bereich oder der Rad-Bereich sein. Einleuchtend ist, dass wir in den Dörfern mit knapp 2.000 Einwohnern im Regelfall keinen 15-Minuten-Takt für Busse einrichten können. In Holsterhausen, Hervest oder in der Stadtmitte ist das möglich. So soll die Buslinie SB 25 auf einen Viertelstundentakt umgestellt werden.

Welche Projekte wollen Sie anstoßen, um die Stadt für Familien und für junge Menschen attraktiver zu machen?

Ein wesentlicher Punkt ist, dass wir ausreichend Betreuungsplätze für Kinder zur Verfügung stellen. Wir haben gerade erst einen sehr modernen Kindergarten in Holsterhausen eröffnet, drei weitere Kindergärten sind bereits geplant. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir Baumöglichkeiten anbieten. Ich sage immer: In Dorsten fahren drei Entwicklungszüge: Einer fährt durch den Dorstener Norden, einer durch die Dorstener Mitte und einer durch den Dorstener Süden. Jeder Zug hält jedes Jahr in einem anderen Stadtteil an und fängt dann wieder von vorne an. Im Norden sieht das beispielweise so aus: Da findet in dem einen Jahr eine Bauflächenausweisung in Lembeck statt, im nächsten Jahr in Rhade, danach in Wulfen, dann in Deuten und dann geht es in Rhade wieder los. So können wir den Menschen im Abstand von vier bis fünf Jahren neue Entwicklungsperspektiven bieten. Es ist mir sehr wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger, die in Dorsten aufgewachsen sind, hier auch die Möglichkeit haben, zu bauen und irgendwann auch einmal alt zu werden.

In dieser Ausgabe stellen wir Menschen vor, die sich ehrenamtlich engagieren. Wie sehen Sie das Ehrenamt in Dorsten?

Das Ehrenamt hat in unserer Stadt eine herausragende Bedeutung. Es ist kein Zufall, dass wir in der Verwaltung vor knapp fünf Jahren das Büro für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport gegründet haben. Unsere Aufgabe ist es, die Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen, von Bürokratie zu entlasten, sie zu begleiten, ihnen Anregungen zu geben und mit einer Bezuschussung zu helfen. Uns ist ganz wichtig, dass wir bürger- schaftliches Engagement wertschätzen – das motiviert! Die Kreativität und der Wille, etwas zu verändern, muss aber von den Menschen selber kommen. Und dieser Geist ist in Dorsten Gott sei Dank da.


Tobias Stockhoff, Bürgermeister der Stadt Dorsten
Tobias Stockhoff, Bürgermeister der Stadt Dorsten | Foto: Markus Mucha
Tobias Stockhoff, Bürgermeister der Stadt Dorsten
Tobias Stockhoff, Bürgermeister der Stadt Dorsten | Foto: Markus Mucha
Tobias Stockhoff, Bürgermeister der Stadt Dorsten
Tobias Stockhoff, Bürgermeister der Stadt Dorsten | Foto: Markus Mucha

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