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Dynamisch gegen Abfall
Der Rubbish Bike Man Christian Arndt. Foto: Markus Mucha

Dynamisch gegen Abfall

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Jana Lotter

Es klingt wie der Name eines Superhelden: „Rubbish Bike Man“ Christian Arndt ist zwischen Schermbeck und Dorsten unterwegs.

„Ich fahre seit 30 Jahren Fahrrad, auch als Leistungssport. Müll hat man dort in der Natur schon immer gesehen“, erklärt der 46-Jährige. Durch die Pandemie-Einschränkungen ist der aber explosionsartig angestiegen. Auch Masken würden nun oft zurückgelassen. Im August 2020 wollte Christian Arndt das so nicht länger hinnehmen. „Mir ist klar, dass ich allein die Welt nicht sauber halten kann. Das will ich auch nicht. Aber ich kann Leute auf das Müllproblem aufmerksam machen.“ Durch sein Hobby kennt Christian Arndt die meisten Fahrradstrecken ganz genau. Und mit zwei Rädern kommt er einfach schneller voran. Seine Touren führen ihn dort her, wo die Stadt Dorsten nicht hinkommt: Radwege, Wanderpfade, Seen. Sein Projekt #therubbishbike begann mit einem selbstgebauten Müllbike. Damit fuhr er zweimal die Woche nach Dorsten. Dann spendete ihm die Firma PuntaVelo ein E-Lastenrad, mit dem er aktuell noch unterwegs ist.

Zwischen 60 und 80 Liter Abfall sammelt der begeisterte Radsportler so auf jeder seiner Touren. „Es ist erschreckend, wie viel ich noch liegenlassen muss, wenn meine Tonne voll ist“, meint er. Besonders an Treffpunkten wie Seen, die durch die Schließung von Schwimmbädern zu Hotspots wurden, bleibt viel Müll liegen. „Ich möchte, dass eine Wiese grün und nicht bunt ist. Daher ist es immer ein gutes Gefühl, wenn eine Strecke dann sauber ist und auch bleibt.“

Schon in der Schule ansetzen

Für die Zukunft seines Projekts wünscht er sich mehr Nachahmer. „Ich überlege auch Radtouren über meinen Verein, den RSC Dorsten, anzubieten“, verrät er. „Es können alle gerne mitfahren und, wenn sie wollen, dabei auch Müll sammeln.“ Ein voll ausgestattetes Müllrad ist dafür nämlich gar nicht nötig: Es reicht schon eine Satteltasche und ein Eimer.

Aber könnte man das Problem nicht mit mehr Mülleimern lösen? „Das glaube ich nicht“, meint Christian Arndt. „Bereits Kinder hinterlassen überall ihren Müll. Um das Problem zu lösen, muss man schon in der Schule ansetzen.“ Dafür wünscht er sich auch mit Kindergärten Kooperationen und Workshops. Für permanente Probleme darf es keine vorübergehenden Lösungen geben.

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