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Der Neue im Revier
Foto: Markus Mucha

Der Neue im Revier

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Dr. Ramona Vauseweh

Der Dorstener Julius Wojda ist der neue Revierförster im Waldgebiet Hohe Mark. Eines seiner Vorhaben für die Zukunft: klimastabil aufforsten.

Die Natur liegt ihm am Herzen. Vom zarten Pflänzchen bis zum großen Baum. Die vergangenen Sommer, so heiß und trocken, wie sie waren, haben Kummer bereitet: „Zu sehen, wie der Wald stirbt, besonders die Setzlinge, die wir nachgepflanzt haben, das war bitter“, erinnert sich Julius Wojda. Der 28-Jährige ist der neue Revierförster des RVR Ruhr Grün im Waldgebiet Hohe Mark. Im Juni wurde er von seinem Vorgänger Michael Reidemeister eingearbeitet. Seine wesentlichen Aufgaben: „Den Wald als Erholungsgebiet, als Rohstoffressource und als Lebensraum pflegen und erhalten.“ Dienst im Wechsel der Jahreszeiten: „Jetzt zum Winter hat die Holzernte begonnen.“ Außerdem werden die Bestände inspiziert, die im nächsten Jahr durchforstet werden sollen. Ohne Laub habe man dazu die besser Sicht. Julius Wojda ist in Altendorf-Ulfkotte aufgewachsen. „Ich wollte schon immer Förster werden“, verrät er, „und meine Erwartungen an den Beruf haben sich erfüllt!“ Ein großer Vorteil: „Die Abwechslung!“ Kein Tag wie der andere, keine klassische Fünf-Tage-Woche.

Beschützer der Natur

Vor seinem Studium der Forstwirtschaft in Göttingen hat Julius Wojda eine handwerkliche Ausbildung zum Forstwirt absolviert und anschließend zwei Jahre in diesem Beruf gearbeitet. „Das war die perfekte Vorbereitung für meine jetzige Tätigkeit“, findet er. Eine seiner privaten Leidenschaften: „Lesen!“ Seine übrigen Hobbys spielen sich im Freien ab: „Wandern, Klettern und weiterer Sport von Joggen bis Fußball.“ Draußen in der Natur verbringt der Revierförster bis zu zwei Drittel seiner Arbeitszeit. Doch ganz ohne Schreibtischarbeit geht es nicht. „Ich betreue eine Riesenfläche, es ist einiges an Verwaltungsarbeit notwendig“, erklärt er. 1.800 Hektar umfasst sein Revier, „das sind knapp 2.000 Fußballfelder.“ Es gibt Entfernungen, die der Revierförster mit dem VW-Pritschenwagen zurücklegt.

Auch in der dunklen Jahreszeit fängt Julius Wojda gerne früh an. Erst an den Schreibtisch, dann raus in die Natur. Das Büro im Forsthof an der Lippramsdorfer Straße teilt er sich mit seinem Kollegen Forstwirtschaftsmeister Julian Demes. „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung bei meiner Arbeit“, sagt Julius Wojda. „Als Förster sehe ich mich auch als Naturschützer.“ Ganz wichtig für die Zukunft: Wälder klimastabil aufforsten – mit einem Mix aus Laub und Nadelbäumen, aus einheimischen Pflanzen wie Stieleichen und Rotbuchen sowie widerstandsfähigen Bäumen aus anderen Ländern. „Damit streut man das Risiko durch Schädlinge, denn die haben bestimmte Vorlieben“, erläutert der Revierförster, „ein Teil des Bestandes bleibt immer gewahrt.“

Den Wald stabilisieren

Um Nachhaltigkeit geht es auch bei der Jagd. Von fünf Revieren im Waldgebiet Hohe Mark sind vier an Jäger verpachtet. Das fünfte bejagt Julius Wojda für den Betrieb. „Schwarzwild, Rehwild und Damwild haben keine natürlichen Feinde bei uns“, führt er aus, „zu große Populationen verursachen Schäden im Wald.“ Nur wenn man eingreift, kann man das Ökosystem stabilisieren. Einen Hund als treuen Begleiter für seine Runden durchs Revier hat Julius Wojda noch nicht, „aber das steht als nächstes an.“ Ins Forsthaus am Waldrand wird er im kommenden Jahr ziehen. Zusammen mit seiner Freundin Carla Paul. Sie ist ebenfalls Försterin und arbeitet als Pressesprecherin beim RVR Ruhr Grün: „Wir haben uns beim Studium in Göttingen kennen gelernt.“


Julius Wojda wollte schon immer Förster werden. „Meine Erwartungen an den Beruf haben sich erfüllt!“ | Foto: Markus Mucha
Julius Wojda wollte schon immer Förster werden. „Meine Erwartungen an den Beruf haben sich erfüllt!“ | Foto: Markus Mucha
Julius-Wojda, Revierförster  | Foto: Markus Mucha
Julius-Wojda, Revierförster | Foto: Markus Mucha
Julius-Wojda, Revierförster | Foto: Markus Mucha
Julius-Wojda, Revierförster | Foto: Markus Mucha
Julius-Wojda, Revierförster  | Foto: Markus Mucha
Julius-Wojda, Revierförster | Foto: Markus Mucha

 

Info
Regionalverband Ruhr (RVR)

www.rvr.ruhr

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