Zum Inhalt springen
Auf ein Bier mit Axel Stauder
Fotos: Volker Beushausen/Patrick Schulze

Auf ein Bier mit Axel Stauder

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Karoline Jankowski

Axel Stauder lebt den Traum vieler. Wo oftmals Großraumbüro und Filterkaffee den Arbeitsalltag prägen, sitzt er an der Quelle der Glückseligkeit: Er ist Geschäftsführer der Privatbrauerei Stauder in Essen.

Seinen Lebensmittelpunkt hat der Biersympathisant, der privat gern mal zu den „257ers“ abgeht, aber seit achtzehn Jahren im idyllischen Dorsten. Raus aus dem Epizentrum der Stahlindustrie, rein in die beschauliche Kleinstadt, die während des Strukturwandels standhaft geblieben ist und sich gegen eine flächendeckende Modernisierung des Stadtbildes entschieden hat. Die Folge: Die Dorstener Altstadt hat kaum an historischem Charme verloren. Zwischen sanierten Fassaden finden sich immer noch backsteingeprägte Bauten aus Gründerzeiten – der perfekte Ort für ein Feierabendbier im „Altstadt Pub“. Findet Axel Stauder – und zwar nicht nur, weil es dort seit Anfang des Jahres das eigene Brauhandwerk zu verköstigen gibt.

Die Kneipe ist tot, lang lebe die Kneipe

Früher florierte hier jahrzehntelang die „Torschänke“. Eine Altherrenkneipe, wie sie im Buche steht, eine Poesie aus Eiche rustikal und vollmundigem Pils, in der sich die Bergleute nach einer harten Schicht die Klinke in die Hand gaben. Dann kam das Kneipensterben. „Kneipen zu betreiben wird immer schwieriger. Um Publikum anzuziehen und zu halten, reicht eine gute Getränkeauswahl nicht mehr aus. Als Wirt muss man da echt zu unterhalten wissen“, erklärt Axel Stauder und schaut einem Mittzwanziger im schwarzen Hoodie dabei zu, wie er neues Bier zapft. „Es ist das junge Publikum, dass über das Fortbestehen und die Variation der Gastro- und Kulturszene entscheidet.“ Die exemplarische Galionsfigur der Event-Gastronomie in Dorsten ist das „Oude Marie“ im Bürgerpark Maria Lindenhof. „Amphitheater und Grünanlage waren lange im Dornröschenschlaf“,erinnert Stauder sich. Vor einigen Jahren wurde daraus dank Rundumsanierung ein kleines lokales Naherholungsgebiet mit märchenhaftem Musik- und Kulturprogramm.

Das Red Balloon Festival ist eins der vielen Highlights im Dorstener Nachtleben. Hier geben die Weseler Jungs von Flash Forward, die gerade erst eine neue Platte unter's Volk gebracht haben, alles. 

Durchzechen in Dorsten

Eckkneipen mögen verschwinden, die Dramaturgie dieses Wandels ist jedoch nachvollziehbar, gäbe es sonst die vielen bunten Flanier- und Ausgehmöglichkeiten in Dorsten nicht. „Hafen Café, Biergarten, Anne Bänke und dann auf ein Bier zum Joswig”, beschreibt Stauder eine gedankliche Kneipentour. Der Joswig, Christian, betreibt das Kulturzentrum „Das Leo” – direkt neben dem neuen CreativQuartier an der Zeche Leopold, das für jedes Subgenre der Abendgestaltung etwas zu bieten hat.

links Karoline Jankowski, Redakteurin RDN 

rechts: Axel Stauder, Brauereiinhaber
Wer Bier vertreibt, muss auch zapfen können. Die Redaktion bewertet: Kann er. Prost!

Unter anderem auch das prächtige „Red Balloon Festival“, das jeden Sommer zum Mitsingen, Tanzen, Pogen und Moshen einlädt. In diesem Jahr gaben sich auch wieder zahlreiche lokale und überregionale Pop-, Rock- und Rap-Stars das Mikro in die Hand. A propos „auf ein Bier“: Kann ein Axel Stauder privat eigentlich noch Stauder sehen? Als Antwort ein entwaffnend verschämtes, gar belustigtes Achselzucken: „Ja, aber sicher doch! Schmeckt halt echt gut.“ Na dann, Prost!

Info

Die Adressen der Kneipentour:
Altstadt Pub, Recklinghäuser Str. 26
Oude Marie, Im Werth
Hafen Café, Hafenstraße 54
Anne Bänke, Brückenweg 280
Das Leo, Fürst-Leopold-Allee 70

Privatbrauerei Jacob Stauder
Stauderstr. 88, 45326 Essen
www.stauder.de

Artikel teilen:

Mehr aus Ihrem Vest: